Watoo

                                                

Watoo ist ein Münchner Gewächs. Man hört es und man hört es nicht. Denn auf der einen Seite sind da die Ahnen des berauschend Experimentellen, der tiefentspannten Clubkultur und des weltmusikalischen Aufbruchs. Der Saxophonist, Trompeter, Flötist und Bassist Sascha Lüer, der Keyboarder Andreas Kainz und der Schlagzeuger Sebastian Wolfgruber haben Pioniere der stilistischen Grenzüberschreitung wie Embryo im musikalischen Gepäck, nicht nur als Idee, sondern zu Teil auch persönlich als aktuelle Bandmitglieder. Aber da ist auf der anderen Seite noch viel mehr, Fusion und Polyrhythmik, Psychedelic und ein Hauch von Jazz. „Weltaal“ entstand im Herbst 2022 in den Crispy Water Studios in München Schwabing, als Debüt eines jungen Trios, das sich keine Grenzen setzen will.

                                      

Eine Expedition, weites Land, wenige Pflöcke in die Erde geschlagen. Das Team schwärmt aus, findet Einzelteile, beginnt das Puzzle der Impulse. Es sind Fundstücke aus vielen klingenden Himmelsrichtungen. Sphärisches zum Beispiel, schwebende Synthetik, Glöckchen vom Rhodes, die Sinus-Erben des Analogen. Dann ist da ein Bass, der wild begleitet, groovend mäandert. Trompete, Saxophon, Flöte werden Akzente, Stimmen, verwandeln sich in Sätze und zurück in Schwingungen. Das Schlagzeug hält die Elemente zusammen und lässt doch los, rhythmisch in einem weiten Geflecht aus Afro Beat, Club Feeling und Fusion Präsenz vernetzt. Denn Watoo funktioniert als Kaleidoskop, dessen Klangfarbkristalle schillern. Die Musik wirkt zyklisch, blendet auf und richtet den Fokus des Energiestroms jeweils auf einzelne Momente von etwas Weiterem. Alles ist offen, unabgeschlossen, umarmend. Der besondere Reiz, die Botschaft, Präsenz als Perspektive. Watoo will da sein, nichts beweisen, will harmonieren im Team der Charaktere im Möglichkeitsraum musikalischen Flows. Alles schwebt!